Warum du Wert auf die Meinung anderer legst und wie du das ändern kannst!

Was den meisten Menschen nicht bewusst ist ist die Tatsache, dass wir so abhängig davon sind, wie andere Leute über uns denken und urteilen.

Und warum sind wir das? Weil ich wir ein ganz bestimmtes Selbstbild von uns haben und dieses Selbstbild auf unsere Umwelt projizieren. Und wenn unsere Umwelt positiv und bestätigend darauf reagiert, dann haben wir das Gefühl, dass das, was wir sind oder tun, richtig ist. Lehnt unsere Umwelt uns jedoch ab, verfallen wir ganz schnell dem Bedürfnis das zu korrigieren. Die Menschen davon zu überzeugen, dass sie sich geirrt haben und dass wir eigentlich den gesellschaftlichen Normen entsprechen.

 

Wie schaut dieses Selbstbild aus fragst du dich?

 

Ganz einfach:

 

Wir sind gut.

 

Wir sind nett.

 

Wir sind selbstlos.

 

Wir sind höflich.

 

Wir sind zuvorkommend.

 

Um es auf einen einzigen Punkt zu bringen – wir sind der Gutmensch.

 

Und um diese Fassade aufrechtzuerhalten, tun wir alles dafür um den Menschen zu gefallen und ihre Anerkennung und ihr Wohlwollen zu verdienen. Doch welche Auswirkung hat das letzten Endes auf uns? Wir verdrängen unsere Werte und Prinzipien, leugnen unsere eigene Selbstsucht und Individualität und setzten eine blanke Maske auf, die all das, was uns einzigartig und außergewöhnlich macht, versteckt. Auf lange Sicht löst das einen inneren Konflikt in uns aus, der zu Wut, Depressionen, Verhaltensstörungen und Neurosen führt.

Das wiederum hat zur Folge, dass wir in unserer persönlichen Entwicklung auf einer Ebene stehen bleiben und das Leben als elend, hart und nicht fair empfinden.

 

Was uns jedoch nicht klar ist, ist die Tatsache, dass wir selber dafür verantwortlich sind.

Wir haben es soweit kommen lassen und suchen nun die Schuld bei außenstehenden.

 

Aber sie sind ja auch Schuld! Schließlich lachen sie über mich, verabscheuen mich, hassen mich!“

 

Ja, das tun mit Sicherheit einige. Na und? Warum sollte das ein Hindernis sein?

Ihre Meinung über dich gewinnt erst dann an Wert und Bedeutung, wenn du anfängst diese zu werten und zu deuten. Zu welchem Zweck? Bringt dich ihre Meinung in irgendeiner Art und Weise voran in deinem Leben? Deinem persönlichen Ziel, was auch immer das sein mag?

 

Nur du kennst deine Vision und den Weg um diese zu erreichen. Niemand sonst.

Und wenn andere denken, dass die Schritte, die du unternimmst, dumm, riskant, falsch oder unangebracht sind, dann liegt es daran, dass diese Menschen eine ganz andere Vision für ihr Leben haben (hoffentlich) und ihr Weg in eine komplett andere Richtung führt.

 

Vielleicht fragst du dich wie es mit Feedback aussieht? Schließlich brauchst du doch einen Anhaltspunkt ob deine Arbeit oder Geschäftsidee oder was auch immer du in deinem Leben tust, gut ist und bei den Menschen ankommt?

Ja und nein. Für den Anfang kann es sicherlich ganz nützlich sein, doch du darfst dich nicht davon abhängig machen. Du musst von dir selbst und deinem Vorhaben überzeugt sein und daran glauben.

Es ist okay Komplimente und Kritik anzunehmen, doch behalte immer im Kopf, dass du diese nicht brauchst und nicht davon abhängig bist.

 

Du musst es dir so vorstellen:

 

Wir alle sitzen in einem Zug. Jeder von uns verfolgt ein Ziel. Manche von uns vielleicht sogar das gleiche. Doch auf dem Weg zu unserem Ziel muss der eine möglicherweise schon bei der nächsten Haltestelle aussteigen, während ein anderer bis zur Endstation mitfahren muss. Vielleicht will der eine sein Ziel auf dem möglichst direkten Weg erreichen während der andere Zwischenstopps machen will um das Land kennenzulernen und zu erkunden.

Jeder ist sein eigener Reiseführer und muss die vollkommene Verantwortung übernehmen.

 

Wenn du es genauer betrachtest, stellst du fest, dass die Meinung anderer absolut nichts mit dir zu tun hat. Sie hängt einzig und allein von demjenigen ab, der sich diese bildet. Vielleicht hat er eine Trennung hinter sich, oder einen Trauerfall in der Familie. Vielleicht hat er einfach nicht gefrühstückt und ist deshalb pissig. Vielleicht hat er gerade im Lotto gewonnen und ist völlig aus dem Häuschen. All das wirkt sich auf seine Meinung aus. Und das ist verdammt zufällig.

 

Willst du dein Leben und deine Entwicklung einem verdammten Zufall überlassen?

 

Manchmal wirst du in deinem Leben jemanden verärgern, verletzen, vor den Kopf stoßen.

Aber das ist okay.

 

Es ist okay, wenn jemand denkt du bist ein Arschloch.

 

Es ist okay, wenn jemand denkt du bist sonderbar.

 

Es ist okay, wenn jemand denkt du bist dumm.

 

Es ist okay, wenn jemand denkt du bist rücksichtslos.

 

Es ist okay, wenn jemand denkt du bist abstoßend.

 

Was du in deinem Leben brauchst ist etwas mehr Kaltblütigkeit.

Das bedeutet nicht automatisch, dass du ein Monster wirst. Lediglich, dass du deine Vision verfolgst, nach deinen eigenen Werten.

 

Und das kannst du auch ganz einfach in deinem Alltag üben.

 

Ich mache das zum Beispiel so:

 

Immer, wenn ich beim Einkaufen bin, am besten zu Stoßzeiten, lasse ich mir bei allem extra viel Zeit. Ich stehe lange vor den Regalen und sehe mir jeden Artikel ganz genau an, als wüsste ich nicht, was ich wollte. Auch wenn Leute hinter oder neben mir stehen, die genau dort etwas brauchen. Ich bleibe stehen und weiche keinen Millimeter. Auch wenn sie ungeduldig werden und offensichtlich genervt von mir sind. Ich bleibe stehen und halte diesen Druck aus. Und erst wenn ich der Meinung bin, dass das genug für mich war, gehe ich. Ohne Entschuldigung oder einem bedauernden Blick!

Und das ganze Spiel natürlich nochmal an der Kasse. Zeit lassen beim Auflegen. Jeden Artikel einzeln in den Wagen einladen und erst dann das Portemonnaie herausholen, wenn der Betrag genannt wurde. Wenn ich Kleingeld dabei habe – umso besser!

 

Früher habe ich immer genau das Gegenteil gemacht. So schnell wie möglich aus dem Weg gehen, das Geld am besten schon parat haben noch bevor alle Artikel gescannt wurde. Alles nur um niemandem im Weg zu stehen oder den Verkehr aufzuhalten.

 

Denn als Verkäuferin hat mich nichts so sehr zur Weißglut getrieben wie Menschen, die Zeit und die 99 Cent passend haben.

 

Ziel ist es momentan für dich von einem Extrem ins andere zu schwingen.

Vom Gutmensch zum Arschloch. Doch sollst du dich nicht für eines davon entscheiden.

Du musst die „goldene Mitte“ finden.

 

Und um mich jeden Tag daran zu erinnern, was ich hier predige (denn auch ich neige dazu in alte Gewohnheiten zurückzufallen) habe ich auch eine Methode.

 

Ich habe mir für jeden Tag in meinem Handy zu verschiedenen Uhrzeiten eine Erinnerung eingespeichert. Und diese lautet wie folgt:

 

Ich bin vollkommen unabhängig von den guten und schlechten Meinungen anderer!

 

Immer, wenn der Alarm losgeht, lasse ich alles stehen und liegen und lese mir diesen Satz durch.

Mehrfach und ganz bewusst. Wort für Wort.

 

Du kannst dir natürlich auch einen Zettel an den Badezimmerspiegel kleben. Oder ans Lenkrad.

Egal wo, Hauptsache du siehst ihn jeden Tag.

 

Und das wird so lange gemacht, bis sich die Botschaft in deinem Unterbewusstsein verankert hat.

Das wird natürlich nicht von heute auf morgen passieren. Es wird einige Wochen dauern.

Aber ein Großteil der Persönlichkeitsentwicklung beruht darauf sein Unterbewusstsein neu zu programmieren. Denn die einzige Meinung, die am Ende tatsächliche Auswirkung auf unser Leben hat, ist unsere eigene.

 

 

 

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